Update: Am 24. September haben sich die Duisburger im Zuge eines Bürgerentscheids mit 51,09 % gegen die Errichtung des Outlet-Centers entschieden.
Klotzen, nicht kleckern scheint das Credo zu sein, woran sich die Macher des geplanten Outlet-Centers in Duisburg orientieren. Die Ziele sind überaus ambitioniert und manch einem würde im Angesicht des Umfangs und der Größe des Projektes regelrecht schwindelig werden.
Schließlich soll hier nicht etwa das größte Outlet-Center des Ruhrgebiets entstehen, nein, nicht weniger als das größte seiner Art in der gesamten Bundesrepublik ist der Anspruch der Projektleiter. Die Neinver-Gruppe, die sich dieser Mammutaufgabe angenommen hat, zeigt sich indes vergleichsweise unbeeindruckt von der Größe dieses ambitionierten Vorhabens.
Zu Recht, würden viele Leute jetzt sagen, schließlich handelt es sich bei der Neinver-Gruppe um den zweitgrößten Betreiber von Outletcentern in Europa. Kein Grund also, Angst vor der eigenen Courage zu zeigen. Auch wenn Grüne und Linke bereits Zweifel und Kritik anmeldeten, soll der Megabau noch in naher Zukunft Realität werden.
Die nackten Zahlen
Die Fläche, auf der sich in Zukunft Tausende Shopping-begeisterte tummeln, beläuft sich auf sagenhafte 30.000 Quadratmeter. In 175 Geschäften soll sich das Whoiswho der bekanntesten Marken in einer Dorfähnlichen Bauweise aneinanderreihen, die nur die feinsten Waren und edelsten Stoffe zum Kauf darbieten.
60 bis 70 % der Gewerbeflächen sollen von Bekleidungsgeschäften genutzt werden 10 bis 20 % Schuhe und Lederwaren. Die restlichen Gewerbeeinheiten sollen von Glas/Porzellan, Spielwaren, Schmuck, Haushalts- und Drogerieanbietern belegt werden.
Der Betreiber
Die Neinver-Gruppe setzte bereits 2015 mit 20 Handelsimmobilien mehr als eine Milliarde Euro um. Man kann also durchaus konstatieren, dass die Damen und Herren durchaus das nötige Rüstzeug mitbringen, um ein solches Projekt in die Tat umsetzen zu können. Als Ort für den Megabau wurde das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ausgewählt, welches sich neben dem Hauptbahnhof befindet und nun nach jahrelangem Brachliegen endlich wieder sinnvoll genutzt werden kann.
Der geplante Bau eines Möbelhauses und des lang diskutierten Freizeit- und Einkaufszentrums „Multi Casa“ auf genau diesem Gelände scheiterte bereits in der Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen. Bei diesem Standort setzt man in nicht unerheblichem Maße darauf, in Sachen Kaufkraft zu benachbarten Städten wie Krefeld, Essen oder sogar Düsseldorf aufzuschließen.
Auch holländische Schnäppchenjäger sind in die Überlegungen eingeflossen. Schließlich fahren die niederländischen Nachbarn aus dem Städtchen Roermond lediglich eine Stunde mit dem Auto, bis das neue Outletcenter erreicht ist.
Duisburg und die ganze Region dürfen sich also zu Recht auf das größte Outletcenter Deutschlands freuen. Für die Stadt und den ganzen Umkreis dürfte dieser Einkaufstempel ein wahrer Segen sein, da hier Arbeitsplätze geschaffen werden und ein neuer Besuchermagnet errichtet wird, der Geld in die Kassen spült.